Rørvig - Odsherred - Sjælland (Seeland) - Dänemark


Wir haben  in der ersten Oktober Woche 2018 Urlaub in einem Ferienhaus in Rørvig gemacht und es hat uns dort sehr gut gefallen. Da die Gegend bei deutschen Urlaubern wenig bekannt ist, möchte ich hier unsere Erfahrungen weiter geben.





Lage: Rørvig ist ein niedlicher Ort mit Hafen und liegt in der Komune Odsherred in Nord-Seeland (Dänemark). Die Insel Seeland wird im Norden durch den Isefjord in zwei Teile geteilt. Dadurch ist Odsherrred von drei Seiten von Wasser umgeben. Eine Auto- und Personen-Fähre verbindet Rørvig über den Fjord mit Hundestedt. Odsherred ist ausserdem ein UNESCO Geopark, da die Landschaft stark durch die Eiszeiten geprägt wurde. Das macht die Landschaft sehr abwechslungsreich. 

Unser Haus befand sich in Røvig an der Skansehage-Bucht im Nord-Ost-Zipfel von Odsherred in einer schönen Ferienhaussiedlung mit großzügigen Grundstücken, die mit viel Heide und Bäumen bewachsen war.






Anreise: Aus Hamburg kommend bieten sich zwei Anreise Wege an. Man kann die A1 über Lübek bis Puttgarden und dann mit der Fähre nach Rødbyhaven und dann weiter über Lolland und Falster nach Seeland. Die andere Möglichkeit ist die A7 über Flensburg bis Kolding und dann über Fyn nach Seeland. Zeitlich geben sich die beiden Wege nicht viel. Beim Weg über die A1 hat man die Kosten für die Fähre, über die A7 hat man die Maut für eine Brücke und etwas mehr Spritkosten. Entscheidend ist die Verkehrslage, auf welcher Strecke man vorraussichtlich besser durch kommt.

Essen:
Rorvig Kro, hochpreisig aber sehr leckeres Essen, sehr freundliches Personal, sehr nettes Ambiente. Einziger Kritikpunkt: es hat sehr lange gedauert. Wir hatten ein Mehr-Gänge-Menü bestellt und die Pausen zwischen den Gängen waren zum Teil sehr lang. Nur Freitag bis Sonntag geöffnet.

Bøf & Grill Huset, nettes Selbstbedienungs-Restaurant mit günstigen Preisen aber super leckeren Burgern. Jeden Tag  ausser Dienstags geöffnet, ab 22.10. Winterpause.

Rørvig Fisk & Røgeri - Bistro, einfache aber leckere Fischgerichte, uns hat der Kartoffelsalat dazu sehr gut geschmeckt, wer keinen Fisch mag kann allerdings nur Pommes essen.

Aktivitäten:
Man kann  in Odsherred hervorragend Fahrrad fahren (wenn es nicht zu sehr weht) und wandern. Im Sommer kann man baden, was wir aber nicht gemacht haben, da es uns im Oktober zu kalt war. Ausserdem gibt es diverse Sehenswürdigkeiten im Rahmen des Geoparks. Es lohnt sich unbedingt einen Ausflug nach Kopenhagen zu machen. Roskilde ist ebenfalls in erreichbarer Nähe, sind wir aber nicht gewesen. Zum Geopark gibt es eine Broschüre auf dänisch, deutsch und englisch mit zahlreichen Tips und Hinweisen zu Odsherred. In der Mitte der Broschüre ist eine herausnehmbare Karte von Odsherred mit den Sehenswürdigkeiten und Ortsplänen von Nykøbing, Vig, Asnæs, Rørvig, Højby und Havnebyen. Wir habe die Broschüre von unserem Vermieter bekommen, ist aber bestimmt auch in der Turistinformation in Nykøbing erhältlich. Auch Fahrrad-Karten und Wander-Karten haben wir in unserem Haus vorgefunden. Ich vermute, dass man auch die bei der Turistinfo bekommen kann.

Jahreszeit:
Das Wetter ist dort ähnlich wie bei uns, vielleicht etwas windiger. Wir hatten überwiegend trockenes, kühles Wetter. Zu Beginn der Woche war es sehr windig bis stürmisch.

Da Rørvig überwiegend von Dänen als Urlaubsziel genutzt wird sind im Herbst viele Geschäfte geschlossen oder nur am Wochenende geöffnet. Der Spar Markt im Ort hatte jedoch jeden Tag geöffnet.

Sehenswürdigkeiten:
Die Nummern beziehen sich jeweils auf die Nummern auf der Karte vom Geopark.

Die Skansehagebucht (16) war nur wenige Schritte von unserem Haus entfernt. Und auch das Naturschutzgebiet Korshage (15) konnten wir zu Fuß erreichen. Beides wild-romantische Natur am Wasser. Besonders die Küste zum Kattegat war bei Wind sehr rau, da freut man sich auf die Sauna danach!

Bei Rørvig ist Højsandet (13) ein Wald der auf einem Flugsand-Gebiet gepflanzt wurde um die Felder vor dem Flugsand zu schützen. Man geht dort zwischen einer Düne am Meer und dem Wald auf einem Streifen mit einer Vegetation die uns sehr an die Lüneburger Heide erinnerte. Absolut sehenswert. 
In der Nähe ist auch Danmarks Midpunkt (14) also Dänemarks Mittelpunkt, einfach nur ein Stein also nicht sehr spannend, kann man aber auf dem Weg mitnehmen.



Dann waren wir in Esterhøj (24) einem Hünengrab mit einem fantastischen Blick über die Serejø Bucht. Wir sind in Høve Richtung Restaurant "Utsigt" gefahren und haben auf dem Parkplatz des Restaurant geparkt. Dort hat man schon eine schönen Ausblich und es gibt einen Aufgang zum Esterhøj. Es gibt aber noch einen weiteren Aufgang von der Strasse 225 aus. Der Aufstieg ist nicht lang.




Nicht weit davon ist Geokids (25) ein Schulprojekt bei dem Kinder Masken fertigen die dann auf einem Feld ausgestellt werden und die man sich ansehen kann.




Absolut sehenswert ist Vejrhøj (34) mit 121 m die höchste Erhebung in Odsherred mit einem fantastischem Rundum Blick. Der Aufstieg ist etwas beschwerlicher und auch länger aber lohnt sich unbedingt. Wie haben ca. 1h rauf und wieder runter gebraucht.




Zwischen Vejrhøj und Sanddobberne (35) ist ein Parkplatz. Von da aus kann man beide Sehenswürdigkeiten gut erreichen. Die Landzunge auf dem rechten Bild hinten ist Sanddobberne. 
Dort geht man auf der Landzunge zwischen Meer und einem Feuchtgebiet. Über eine Brücke kann man das Feuchtgebiet überqueren und dann auf der Festlandseite zum Parkplatz zurück gehen. Wunderschöne Landschaft. Für die kleine Rund haben wir etwas mehr als eine halbe Stunde gebraucht.


Die Punkte 24,25,34 und 35 haben wir uns alle an einem Tag angesehen.



Bei einem weiteren Tagesausflug waren wir in Klint (7). Der Parkplatz ist direkt am Wasser. Man fährt den Klint Havnevej am Hafen vorbei immer geradeaus auf einer Schotterpiste. Am Ende ist ein Parkplatz. Von da aus geht man am Wasser entlang, nach einer Weile geht ein Weg links hoch durch ein Wäldchen und an Häusern vorbei. Mit etwas Glück findet man links einen kleinen Pfad der zurück Richtung Meer führt. Man befindet sich jetzt in luftiger Höhe oberhalb des Meeres. Folgt man dem Pfad weiter kommt man am oberen Rand des Klintebjeg, einem Krater, heraus und umrundet ihn, z.T. über privates Gelände. Am Ende führt ein Pfad herunter zur Strasse. Für diesen Weg solle man schwindelfrei sein, lohnt sich aber unbedingt. Dauer ca. 1 h.


Und auf dem Rückweg kann man am Hafen von Klint kurz anhalten (Foto links). Wir sind dann weitergefahren nach Hvnebyen (2) ein kleiner Hafen-Ort (Foto rechts). Der Fischladen dort hatte bis mittags geöffnet. Dort kann man frischen und geräucherten Fisch und auch Fischsalate kaufen. Von da aus sind wir in den äußersten Zipfel von Sjælands Odde, Gnibben (1) gefahren, dort kann man allerdings nur dann wandern, wenn keine Schießübungen stattfinden. Als wir dort waren, war das Tor leider abgeschlossen.

Zum Schluss sind wir dann noch nach Korevlerne (23) gefahren einem Naturschutzgebiet ähnlich dem oben beschriebenen. Am Ende des Gudmindrup Strandvej ist ein großer Parkplatz. Im Sommer muss es hier richtig voll sein. Dann ist bestimmt auch die Strandbar geöffnet. 

 



Wir sind wieder zwischen Meer und Feuchtgebiet gewandert, über eine Brücke zum Festland zurück und am Feuchtgebiet entlang zum Parkplatz zurück. Genauso schön wie die oben beschriebene Runde. Auch hier sind wir ca. 1 h gewandert.


In Nykøbing waren wir nur einmal zum Einkaufen, sonst fanden wir es nicht so spannend, die Innenstadt wirkte sehr verlassen. Ich habe aber auch Fotos aus dem Sommer gesehen, dann scheint dort mehr los zu sein.

Nach Kopenhagen sollte man unbedingt einen Tagesausflug machen. Wir sind mit dem Auto gefahren. Auf dem Hinweg sind wir mit der Fähre nach Hundestadt übergesetzt und dann weiter nach Kopenhagen. Den Fahrplan kann man aus dem im Internet herunter laden, genauso wie die Preise. Zurück sind wir um den Fjord herum gefahren. In Kopen-hagen haben wir sehr zentral im Parkhaus Dronningens Tværgarde geparkt. Das ist nicht weit vom Amalienburg Schloss entfernt. Wir waren bei der Meerjungfrau (natürlich), im Nyhaven, sind ein bisschen durch die Fußgängerzone gebummelt, dann zum Christiansborg Schloss und Rosenborg Schloss. Wer sich für dänisches Design interessiert sollte unbedingt zu Illums Bolighus in der Fußgängerzone. Wer sich für Pferde interessiert oder Pferde vernarrte Kinder hat sollte im Christiansborg Schloss einen Abstecher in die königlichen Ställe machen. Bei schönem Wetter sind noch empfehlenswert: Der Park beim Rosenborg Schloss, der dahinter befindliche botanische Garten mit anschließendem Østre Anlæg Park und der Park um das Kastell herum. Zum Abschluss sind wir im Madklubben essen gewesen, sehr lecker mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis (für dänische Verhältnisse).

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